Der Hintergrund

Alkoholkonsum und –missbrauch ist bei deutschen Jugendlichen weit verbreitet und es gibt eine Vielzahl von Hinweisen auf Risikokonstellationen wie immer früheres Einstiegsalter, Kampf-Trinken, problematischer Alkoholkonsum bei Mädchen und Migrant*innen. Dies belegen alle aktuellen Studien, u.a. auch die aktuelle ESPAD-Studie (Europäische Schülerstudie zu Alkohol und anderen Drogen, 2003), die auch in Hessen repräsentativ bei Schüler*innen der 9. Jahrgangsstufe durchgeführt wurde.

Der Konsum von Alkohol ist im Alter von 15 bis 16 Jahren „normal“.
In den letzten 12 Monaten haben 94% der Befragten Alkohol getrunken. 84% gaben an, auch in den letzten 30 Tagen Alkohol konsumiert zu haben. Davon haben zwei Drittel an 1 bis 5 Tagen und ein Drittel häufiger Alkohol getrunken.

Dieses sog. „binge drinking“ (Kampftrinken, Komasaufen) ist unter Jugendlichen weit verbreitet und gibt Anlass zur Sorge. Bis zum Alter von 14 Jahren war die Hälfte der Befragten schon einmal betrunken und bis zum Alter von 16 Jahren berichten bereits 80% über Rauscherlebnisse.

Der Einkauf von alkoholischen Getränken war entgegen der gesetzlichen Bestimmungen 41% und der Kauf von Spirituosen 27% der 16-Jährigen möglich. Ca. 50% der Jugendlichen trinkt zu Hause allein oder mit Freund*innen, die anderen 50% konsumieren in der Öffentlichkeit sowie in Gaststätten.
Jugendliche verbinden den Konsum von alkoholischen Getränken hauptsächlich mit positiven Wirkungserwartungen: sie wollen damit „Spaß“, „Glücksgefühle“ und „Entspannung“ haben und die „Kontaktfreudigkeit steigern“. Bei ca. 10% der Befragten gibt es Hinweise auf problematischen bzw. abhängigen Konsum.